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Nervosität neu deuten: Wie aus Anspannung mentale Stärke wird

Wir alle kennen es: kurz vor dem Wettkampf, der Präsentation oder einem entscheidenden Gespräch beginnt das Herz schneller zu schlagen, die Hände werden feucht, der Atem wird flacher. Viele interpretieren diese körperlichen Reaktionen sofort als Anzeichen von Nervosität – als etwas Negatives, das uns hemmt.

Aber was wäre, wenn du genau diese Reaktionen als Ressourcen sehen könntest, die dir dabei helfen deine beste Leistung abzurufen?


Die Umdeutung der Nervosität, als Leistungsbereitschaft deines Körpers, kann dir dabei helfen deinen Fokus zu unterstützen und dein bestmögliches Leistungsniveau zu erreichen.
Die Umdeutung der Nervosität, als Leistungsbereitschaft deines Körpers, kann dir dabei helfen deinen Fokus zu unterstützen und dein bestmögliches Leistungsniveau zu erreichen.

Der Perspektivwechsel: Gleiche Reaktion, andere Bedeutung

Wissenschaftlich gesehen unterscheidet sich die körperliche Reaktion auf Angst und Vorfreude kaum: Herzfrequenz, Adrenalinlevel und Muskelspannung steigen in beiden Zuständen an. Der entscheidende Unterschied liegt nicht im Körper, sondern in der Bewertung dieser Reaktionen.

Begeben wir uns auf die mentale Schiene der Nervosität, deuten wir unsere Körperreaktionen als etwas, das darauf hinweist, dass wir einer Aufgabe nicht gewachsen sein könnten und unser Körper uns eine Warnung aussprechen möchte. Werfen wir uns immer tiefer in diese Negativspirale, unterstützen unsere Gedanken die Körperreaktionen – und andersherum. Im Extremfall kann dies dazu führen, dass man sich der Situation nicht stellt (Flight-Modus), überstimuliert und übermotiviert an die Sache herangeht (Fight-Modus) oder kaum in der Lage ist zu handeln (Freeze-Modus).

Die Lösung liegt in der Umdeutung der Körperreaktionen.

Wem das etwas weit hergeholt scheint oder diesen Ansatz in die „einfacher gesagt als getan“-Schublade stecken möchte, sei ans Herz gelegt, über die naturgegebene Funktion dieser Körperreaktionen nachzudenken.

Man stelle sich vor, ein wichtiger Wettkampf oder ein relevanter Pitch bei der Arbeit würde keine besonderen Körperreaktionen mit sich bringen. Wie frisch vom Sofa geschält, würden wir der Sache ins Auge blicken – unterspannt, gleichgültig und abgelenkt von etlichen anderen Gedanken und To-dos würden wir mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht an unser höchstes Leistungsniveau herankommen. Wir brauchen also die bereits benannten Körperreaktionen. Der Schlüssel zu einem ausgewogenen Umgang liegt in der Deutung bzw. Interpretation eben jener.

Statt zu denken: „Ich bin nervös, das wird nichts“, könntest du sagen: „Mein Körper schaltet auf Leistung – ich bin bereit.“

Diese kognitive Neubewertung (Reframing) ist ein zentraler Hebel in der Sportpsychologie.


Was steckt hinter diesem "Reframing"?

Du kannst nun deine Körperreaktionen im Sinne deiner neuen Deutung betrachten. So vermeidest du das immer schneller werdende Ping-Pong-Spiel zwischen Körperreaktion und Gedanken und stärkst ganz nebenbei auch den bewussten Umgang mit deinem Körper in verschiedenen Situationen.

Hier ein paar Vorschläge:


  • Herzklopfen = Leistungs-Modus aktiv

  • Adrenalin = Präsenz

  • Anspannung = Energie, die genutzt werden will


Es geht nicht darum, die Aufregung gänzlich abzuschütteln, sondern sie bewusst als Zeichen der Aktivierung zu sehen – dein System fährt hoch, um dir maximale Performance zu ermöglichen.


Tools, um deine Nervosität neu deuten zu können

  1. Inneres Selbstgespräch bewusst lenken: Ersetze Sätze wie „Ich bin zu nervös“ durch „Ich bin fokussiert und mein Körper hilft mir dabei, mein Bestes zu geben.“


  2. Atemtechniken zur Zentrierung: Atme tief durch die Nase ein, zähle bis vier, halte kurz inne, atme ruhig aus – dein Körper beruhigt sich, dein Geist wird klarer. Diese Atemtechnik wir auch Box-Atmung genannt und hilft dir zudem dabei deine Gedanken zu beruhigen. Eine Notwendigkeit um dann gezielt und positiv auf diese Einfluss zu nehmen.


  3. Visualisierung: Stelle dir vor, wie du mit genau dieser Energie erfolgreich performst – wie dein Herzschlag dich trägt, nicht bremst.


Fazit

Nervosität ist kein Feind. Sie ist ein Zeichen, dass dir etwas wichtig ist. Wenn du lernst, deine körperlichen Reaktionen nicht als Gefahr, sondern als Vorbereitung auf Höchstleistung zu deuten, kann aus Nervosität echte Stärke werden.

Und genau hier setzt mentale Performance-Arbeit an: im Training deiner inneren Haltung.


Willst du lernen, wie du deine mentale Stärke gezielt aufbaust – im Sport oder Alltag? Buche dir ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir. Ich begleite Sportler:innen und ambitionierte Menschen auf ihrem Weg zur mentalen Bestform.



ree

 
 
 

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Ich bin Psychologe (M.Sc.), jedoch kein approbierter Psychotherapeut.

Meine Leistungen umfassen psychologische Beratung und Coaching,

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